Die Heldenreise ist tot
Brauchen wir die Heldenreise-Dramaturgie im Unternehmensfilm?
⚡️ Nein. Die Heldenreise-Dramaturgie wird innerhalb eines Unternehmensfilms, welches ein lebendiges Kollektiv widerspiegeln darf, die Bewerbenden kaum erreichen. Denn in der Heldenreise-Dramaturgie durchlebt die Hauptfigur eine Wandlung, jedoch selten das Kollektiv.
Gehen wir auf die „Dramaturgie der Systeme“ wieder ein, welches sich stets auf die dritte Konfliktebene – die der Umwelt –, bezieht. Diese dramaturgische Herangehensweise habe ich im Post „Kapitel 1: Die drei Konfliktebenen – Einführung in die Systemdramaturgie“ bereits näher beschrieben.
So schauen wir uns eine weitere Regel nach Roland Zag an, die für die gelungene Dramaturgie eines Unternehmensfilms / Recruitingfilms hinzugezogen werden kann.
1. Klassische Regel des Storytellings:
⇢ Die Hauptfigur sollte sich wandeln: Aus dem „Want“ wird ein „Need“.
2. Regeln fürs 21. Jahrhundert:
⇢ Nicht die Wandlung der Hauptfigur steht im Vordergrund, sondern die der Beziehungen.
3. Dramaturgie der Systeme:
⇢ Nicht die Wandlung der Figur steht im Vordergrund, sondern mitunter die der sozialen Welt als Ganzes.
Wie können wir jedoch diese dritte Aussage für einen gelungenen Unternehmensfilm heranziehen, um das Employer Branding in Social Media zu stärken?
Indem wir die dritte Regel in ihrer Aussage umkehren:
💡 Ein Unternehmensfilm, der die positive Wandlung des sozialen Systems ihres Unternehmens in den Vordergrund stellt, welches von den zufriedenen Mitarbeitenden bestätigt wird, wird auf die potenziellen Bewerber:innen (und möglichen Kunden) nachhaltiger wirken.
👉 Das Individuum, also der (zukünftige) Mitarbeitende wird erkennen, dass das Unternehmen Wandel zulässt. Dementsprechend erlaubt dieses ihm, auch ein maßgeblicher Teil des sinnstiftenden Fortschrittes innerhalb des Unternehmens zu sein.
